“Der Mensch ist ein Beziehungswesen. Er erlebt sich selbst als das Wesen, dem das Leben von anderen gegeben und, so er glaubt, von Gott anvertraut ist. Seine Würde ist darauf angelegt, von anderen anerkannt zu werden. Seine Freiheit kommt erst dann zum Ausdruck, wenn er zu anderen in Beziehung tritt und für andere Verantwortung wahrnimmt.
Selbstbewusstsein entsteht erst, wenn ein Mensch gelernt hat, auch zu sich in Beziehung zu treten. Menschliches Leben vollzieht sich in der Beziehung zu sich selbst, zu anderen Menschen, zu der Welt, deren Teil wir sind, zu Gott. Der Mensch ist ein Beziehungswesen.”
Unsere Beziehungen bestimmen unser Leben. Ohne Beziehungen sind wir einsam und unerfüllt. Sie sind ein wesentlicher Bestandteil eines erfüllten Lebens. Wenn wir am Ende unseres Lebens zurückblicken, dann werden wir den Erfolg unseres Lebens nicht daran messen, wie viele Häuser wir gebaut haben, wie viele Autos wir gekauft haben oder wie viel Macht wir besessen haben, sondern wie viele erfüllte, liebevolle Beziehungen wir geführt haben. Sie sind es, die unser Leben reich machen. Doch wie sieht es bei den meisten Menschen in ihren Beziehungen aus? Viele sind geprägt von Konflikten, Spannungen und Ärger: die Beziehungen zu unseren Eltern, Kindern, Partnern, Kollegen, Freunden. Wie oft ärgern wir uns über andere, weil wir uns von ihnen nicht wertgeschätzt fühlen, weil sie uns nicht so behandeln, wie wir es uns wünschen?
„Du und ich: Wir sind eins.
Ich kann dir nicht wehtun, ohne mich zu verletzen.“
Und wie sieht es mit dem Thema „Partnerschaft“ aus? Für viele ist es das Wichtigste im Leben und doch führen viele Menschen Beziehungen, in denen die Liebe nicht an erster Stelle steht. Der Alltag und die alltäglichen Verpflichtungen haben sich in die Beziehung eingeschlichen und die Liebe von ihrem Platz verdrängt.
„Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst.“
In diesem Satz von Jesus steckt nicht nur die Liebe für deinen Nächsten, sondern auch die Liebe für dich selbst. Denn wer sich selbst nicht liebt, kann auch niemand anderen lieben. Wahre Liebe ohne wahre Selbstliebe kann es nicht geben, weil man nichts geben kann, was man nicht selbst hat. Nur wer viel Liebe in sich trägt, kann auch viel Liebe geben. Wer nichts hat, kann auch nichts geben. Um wahrhaft zu lieben, ist es unerlässlich, erstmal sich selbst zu lieben. Und zwar so, wie man ist und nicht, wie man gerne sein würde!
„Achte dich selbst so sehr, dass du dich um deine Bedürfnisse kümmerst, anstatt sie der Laune und Willkür anderer auszusetzen.
Achte deine Mitmenschen so sehr, dass du sie mit der Last deiner emotionalen Bedürfnisse verschonst und ihnen die Freiheit gewährst, sie selbst zu sein.“
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Artikel:
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