Das ganze Dilemma der vergänglichen menschlichen Existenz wird in einer dieser Wachslampen sichtbar. Aus dem unendlichen, unvergänglichen Wachs entsteht eine Form, ein Wachsblase. Sie entsteht, steigt auf, erreicht ihren Zenit und dann sinkt sie langsam wieder nach unten um wieder im endlosen, unvergänglichen Wachs zu vergehen.
Genau so verhält es sich mit der menschlichen Existenz. Wir werden geboren in eine Form, einen menschlichen Körper, wir steigen auf, entwickeln uns, wir erreichen unseren Zenit, den Höhepunkt unserer Entwicklung und dann sinken wir langsam zurück, von wo wir gekommen sind, um zu vergehen, um wieder zu Erde zu werden. Doch nur die Form ist vergänglich, die wahre Existenz ist unvergänglich.
Darin steckt das Dilemma. Der Mensch identifiziert sich mit seiner äußeren Form, mit seinem Körper, seinem Verstand, seinem Ego und nicht mit seiner wahren Existenz. Und so hängt er sich an diese Form und hält daran fest, und leidet sobald sein Stern zu sinken beginnt. Weigert sich zu vergehen, zu dem zu werden, was er war und ist, endloses und unvergängliches Sein.
Statt zu erkennen, das die Form der Wachsblase keine Rolle spielt, das es nur eine äußere Form ist, bedeutungslos, den die Form entsteht und vergeht, statt seine wahre Natur zu erkennen, die endlos und unvergänglich ist, bleibt er an der Form kleben und löst dadurch eine Kette des Leidens aus.
Das Leiden der endlichen Existenz kann nur durch das Bewusstsein der wahren Natur umgangen werden, erkenn wer oder was du wirklich bist, endlos und unvergänglich und lege die Identifikation deiner äußeren Form ab und du befreist dich von dem Leiden der endlichen Existenz.
So, wie das Wachs es tut, entstehen und vergehen in einem scheinbar endlosen Kreislauf.