Wie entsteht eigentlich ein gesundes Selbstwertgefühl? In unsere heutigen Leistungsgesellschaft messen wir Selbstwertgefühl oft mit äußeren Werten. Also Werte, die ich, mit bestimmten meiner Fähigkeiten, nach Außen stelle. So passiert es zum Beispiel mit einem Menschen der gut Fussball spielen kann. Der spielt super Fussball, das ist ein toller Mensch. Und so bekommt dieser Mensch ein großes oder starkes Selbstwertgefühl, Selbstvertrauen. Doch dieses beruht nur auf einem äußeren Wert, also ich kann gut Fussball spielen, ich bin ein wertvoller Mensch. Doch was passiert, wenn dieser Mensch, diese Fähigkeit aufgrund seines Alters oder eine Verletzung nicht mehr ausüben kann? Sein Selbstwertgefühl bricht zusammen, er kann nicht mehr spielen, also hat er keinen Wert mehr. Er weiß plötzlich nicht mehr wer er ist, weil er sich mit seinem falschen Selbst identifiziert hat.
Für ein wahres Selbstwertgefühl, braucht es erstmal ein Selbstgefühl, also eine Wahrnehmung für mich und meine Gefühle. Was fühle ich gerade, wie geht es mir, was für Bedürfnisse habe ich und was braucht es um diese Bedürfnisse zu stillen. Daraus entsteht ein Selbstgefühl und ein gewisses Maß an Selbstkontrolle. Erst wenn diese Selbstgefühl stabil ist, kann sich auch ein Selbstwertgefühl entwickeln, auf Grund meiner inneren Eigenschaften und Fähigkeiten. Also wahre Werte wie Mitgefühl, Großmut, Güte, Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft, Ehrlichkeit, usw. Und so wie ich mich in diesen Werten wahrnehme und von anderen Menschen gespiegelt bekomme, entsteht auch mein wahres Selbstwertgefühl. Auf Grundlage meiner inneren Werte, meines entwickelten Charakters.
Das falsche Selbstwertgefühl, beruht dagegen in unserer heutigen Leistungsgesellschaft, nur auf äußeren Werten, wie Schönheit, Styling, Erscheinungsbild, Statusobjekten, Erfolg, Verdienst oder sonstige. Doch dieses falsche Selbstwertgefühl bricht zusammen, wenn mir diese äußeren Faktoren genommen werden, durch Krankheit, Scheidung, Jobverlust oder Finanzkrisen. Mein wahres Selbstwertgefühl, kann mir nicht von außen genommen werden, denn es beruht auf meiner Selbstwahrnehmung. Ein Finanzkrise ändert nichts an meinen Werten.
Und so ist wahres Selbstvertrauen möglich, ein Vertrauen darauf, wer ich bin und wie ich mich verhalte, ein Wissen wer ich gestern war, heute bin und morgen sein werde.